Am 25. Januar durften Schülerinnen und Schüler der Marie-Curie-Schule zusammen mit Vertretern der Synagogengemeinde Saar einen Baum pflanzen, um so das jüdische Neujahrsfest der Bäume, Tu Bischwat, zu begehen.
Aus diesem Anlass begrüßte Schulleiter Norbert Moy die Vorsitzende der Synagogengmeinde, Ricarda Kunger, deren Geschäftsführer, Evgenij Mrinski, und den Kantor der Gemeinde, Benjamin Chait, am BBZ Völklingen. Darüber hinaus nahmen auch Nicole Stephan und Kadir Cetin vom Bildungsministerium sowie Vertreter des Regionalverbandes an der Veranstaltung teil.
Bevor auf dem Schulhof offiziell zur Tat geschritten wurde, erklärten Herr Chait und Herr Mrinski, den anwesenden Schülerinnen und Schülern die Bedeutung des Festes. Der Feiertag, der traditionell auf den 15. Tag des hebräischen Monats Schwat fällt, lädt die Gläubigen dazu ein, ihre Verbindung mit der Natur und deren Bedeutung bewusst zu machen. Dabei steht der Gedanke im Mittelpunkt, dass wir Menschen ähnlich wie ein Baum von tiefen Wurzeln getragen und genährt werden und die Welt einen Nutzen von unseren Früchten hat, denn diese sind gleichzusetzen mit unseren guten Taten. Dabei geht es letztendlich auch um die Vermittlung von Werten wie Dankbarkeit und Achtsamkeit im Umgang mit der Natur sowie Achtung und Respekt vor der eigenen Umwelt, die allen Weltreligionen gemeinsam sind.
Die Jugendlichen hatten außerdem Gelegenheit, all ihre Fragen zum jüdischen Glauben und zum Ge-meindeleben zu stellen. Kantor Benjamin Chait betonte, dass alle Interessierten unabhängig von ihrer Religion jederzeit ganz herzlich eingeladen seien, an einem Gottesdienst in der Synagoge teilzunehmen, weil Gotteshäuser grundsätzlichen für alle Menschen offen stehen. Er freue sich auf einen Gegenbesuch der Schülerinnen und Schüler.
Nach der lebendigen Gesprächsrunde ging es dann auf den Schulhof, wo die Vertreter der jüdischen Gemeinde zusammen mit Schulleiter und Schülern zu Schaufeln griffen, um gemeinsam einen kleinen Laubbaum zu pflanzen.
Norbert Moy bedankte sich abschließend, dass gerade die Marie-Curie-Schule für das Miterleben dieser schönen Tradition ausgewählt wurde. Der kleine Baum stehe symbolisch für das, was unsere Schulgemeinschaft in ihrer Vielfalt ausmacht: ein Raum, um miteinander zu wachsen und sich friedlich und respektvoll zu begegnen, ungeachtet von Herkunft oder Religion
Eine von der Schulwerkstatt eigens angefertigte Tafel wird in Zukunft alle Besucher auf die besondere Bedeutung des Bäumchens hinweisen.